Spareribs mit Braterdäpfel und zwei Saucen

05.04.2020

Nun ist der zwanzigste offizielle Tag der Ausgehbeschränkung in Wien. Vorerst einmal ein herzliches Dankeschön, an alle, die mich heute Morgen nach meinem Frühstückseintrag aufgebaut haben. Für euch schreibe, koche und fotografiere ich weiter.

Glaubt jetzt nicht, Chef und mir ist fad. Aber beim Warten auf das heutige Essen, hatten wir mal Zeit. Ab Montag kann in der Gastronomie wieder selbst abgeholt werden. Mit einem Meter Sicherheitsabstand. Wir haben es heute einfach mal getestet.

Nachdem wir zwischen Wohnzimmer und Küche einen offenen Torbogen haben, kann mein Chef jetzt von Wohnzimmerseite bis zum Staffel kommen. Ich brauche mich vom Herd nur umdrehen, den Teller raus reichen und Chef kann zugreifen.

Wobei wir ausgemessen haben: die runden Teller muss ich noch rund 10 cm weit werfen. Aber wir haben zum Glück schöne ovale Teller. Wenn ich diese auf exakt 1,57 cm festhalte und Chef von der anderen Seite auf exakt 1,65 cm zugreift, dann ist ein Meter zwischen uns beiden. Ich habe die Fläche sicherheitshalber mal mit wasserfestem Stift markiert.

Ab morgen muss ich nicht mehr zwei volle Teller aus der Küche ins Wohnzimmer, auf unseren 1 m 20 breiten Tisch, wo wir dann nebeneinandersitzend gemeinsam essen, jonglieren.

Fein, das erleichtert das Service sehr. Danke, liebe Regierung, dass ihr auch an uns Hausfrauen denkt.

Daher gibt es heute in Renates Krisenkochbuch:

Spareribs mit Braterdäpfel und zwei Saucen

Ich nehme von meinen Vorräten:

  • Spareribs
  • Öl
  • Knoblauch
  • Pfeffer, Salz
  • Kümmel
  • Honig
  • Festkochende Erdäpfel
  • Zutaten für die Saucen (siehe weiter unten)

Backofen auf 160 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen.

Ripperl waschen, abtupfen, auf das Bratengitter vom Backrohr legen. Darunter ein, mit Backpapier ausgelegtes Backblech, damit das Backrohr nicht zu sehr versaut wird.

Die Rippchen mit einer Mischung aus Rapsöl, Knoblauchscheiben, Honig, Pfeffer und Salz bestreichen. Darüber etwas Kümmel. Dieses Rezept hat mir mal ein Fleischhauer gegeben und das liebt mein Chef.

Danach mit der unteren Seite nach oben für 60 min. ins Rohr. Mittlere Schiene.

Nach Ende der Zeit die Rippchen auf die schöne Seite drehen, nochmals mit der Marinade bepinseln und ca. 30 min. grillen lassen.

10 Minuten vor Schluss die Rippchen bei 175 Grad grillen lassen.

Erdäpfel kochen. Leicht auskühlen lassen. Schälen. In dickere Scheiben schneiden. In Mehl wälzen und in Öl herausbacken.

Dazu gibt es 2 selbstgemachte Saucen, damit jeder seine Lieblingssauce findet:

  • Schnittlauch-Joghurt-Rahm-Essiggurkerl-Knoblauch-Salz-Pfeffer
  • Der normale Zwiebel-Senf: Zwiebel klein schneiden, Senf, etwas Ketchup, Salz und Pfeffer

Normalerweise gibt es noch eine

  • Pikante Sauce: grüner frischer Paprika klein und roter Zwiebel klein gewürfelt, Ketchup, süßer Senf, Salz, Pfeffer, etwas Piri-Piri

Die habe ich heute weggelassen. Chef ist kein Saucenfreund. Für ihn reicht der pure Fleischgenuss - ich habe das Gefühl hier kommt der alte Jagdinstinkt der Männer durch.

Für uns reicht diese spärliche Marinade, natürlich gibt es wieder Alternativen:

  • Sojasauce, Tomatenmark, Öl, Sambal Olek, Honig, Knoblauchzehen, Paprikapulver, Pfeffer
  • Orangensaft, Tomatenmark, Whiskey, Zucker, Essig, Pfeffer, Kreuzkümmel, Zwiebelpulver, Salz, Honig
  • Barbecue-Sauce, Ketchup, Tabasco, Zwiebel, Knoblauch, Zucker

Man kann auch die Marinade über Nacht oder zumindest über ein paar Stunden einwirken lassen. Das mag aber Chef nicht, er mag lieber mehr Fleisch- als Marinadengeschmack. Daher kaufe ich auch nie schon vormarinierte Spareribs.

Natürlich auch ideal für die Grillparty.

Mahlzeit. Bleibt gesund!

Wien, 05.04.2020