Spargelcremesuppe
Nun ist der dreizehnte offizielle Tag der Ausgehbeschränkung in Wien. Eigentlich ist 13. unsere absolute Glückszahl. Zur Feier des Tages waren wir am dreizehnten Tag endlich mal einkaufen. Denn so wichtige Vorräte, wie der Sekt zum Frühstück, sind verdammt am Limit.
Anscheinend habe ich die letzten 13 Tage in der Wohnung neue Fähigkeiten entdeckt - denn plötzlich reden Lebensmittel mit mir. Im Supermarkt habe ich unzählige, in- und ausländische Stimmen gehört. So hat mich ein weißer Spargel angefleht, bitte nimm mich mit! Ich kann dir soviel aus der weiten Welt erzählen. Da kann ich nicht herzlos weitergehen. Zu Hause angekommen, ist mir eingefallen, mein Chef isst nur keinen Spargel.
Aber Suppe. Na dann, Tag 13. gerettet.
Daher gibt es heute in Renates Krisen-Kochbuch:
Spargelcremesuppe
Ich nehme von meinen Vorräten bzw. den Neueinkauf:
- Weißer Spargel
- Zwiebel oder Lauch oder Schalotten
- Gemüsesuppe bzw. Wasser mit Suppenwürfel oder Suppenwürze (ich habe die von Sonnentor, die ist super lecker)
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Backerbsen
- Eine Scheibe vom Kärntner Bauernbrot, das auch am 13. Tag in der Zirbenbrotdose noch relativ frisch ist
Den weißen Spargel schälen, die Enden abschneiden und weggeben.
Spargelspitzen abschneiden und für die Deko beiseitelegen.
Spargel in ca. 1-2 cm lange Stücke schneiden.
Zwiebel und Spargel anrösten. Mit Gemüsesuppe oder Wasser mit Suppenwürze auffüllen und weich kochen.
Danach pürieren und durch ein Küchensieb streichen - das ist immer eine Spielerei, aber mit der Vorfreude auf die gute Suppe, geht das schon. Ist aber wichtig, sonst ist die Suppe faserig und nicht wirklich gut zum Essen. (den Fehler habe ich nur beim ersten Mal gemacht) Und ehrlich, wir haben doch Zeit.
Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Man kann Obers oder Milch einrühren und nochmals aufkochen. Uns reicht es aber so. Eventuell eine mehlige Kartoffel mit kochen, dann ist die Suppe cremiger.
Kleiner Tipp: Hübsch schaut es mit Brotcroutons aus - da kann man ruhig schon leicht gehärtetes Brot nehmen, würfeln, anrösten. Entweder mit Butter und Knoblauch, oder einfach ohne Fett (bitte dabei stehen bleiben, dauert zuerst, dann geht es aber schnell, dass alles verbrennt)
Oder Backerbsen - die kann man auch selbst machen, aber das habe ich noch nicht probiert.
Die Spargelspitzen habe ich in Butter angebraten - muss aber zugeben, schmeckt mir auch nicht. Das nächste Mal koche ich die gleich mit.
Und so gibt es mal eine gesunde Suppe als kleines Mittagessen.
Ich denke noch immer über die Geschichten aus Griechenland nach, die mir der Spargel erzählt hat. War hochinteressant, da wir dort noch nie waren. Aber eigentlich hätte mich die Lage im Marchfeld momentan mehr interessiert. Naja, man muss nicht alles verstehen.
Mahlzeit. Bleibt gesund!
Wien, 28.03.2020