Sachertorte

10.05.2020

Nun ist der fünfundfünfzigste offizielle Tag des Corona-Wahnsinns. Und es ist MUTTERTAG! Daher möchte ich vorab allen Müttern einen wunderschönen Tag wünschen. Ich hoffe, alle sind gesund und munter und haben, wie Chef und ich, einen schönen Familientag vor sich.

Während Corona wütet, in Österreich der Muttertag anfällt,

ich wollte dir schreiben, ein Gedicht, ein Verslein,

aus dem Leben, was gerade so anfällt,

ein paar nette Worte in der Krise,

doch schon kam die Lockerung, und wir dürfen dich wieder besuchen,

da dachte ich mir, ich back dir einfach einen Kuchen,

die Reimerei ist für mich nur eine harte Nuss,

da bekomme ich lieber für den Kuchen von dir einen Kuss.

Wir sind auf dem Weg zur neuen Normalität, sofern die Lockerungen keine neuerlichen Rückfallquoten hervorrufen. Ich schreibe Rezeptidee Nr. 93. Übrigens, seit 01.05. dürfen unsere Busse wieder rollen.

Die Original Sacher-Torte ist die wohl berühmteste Torte aller Zeiten und das Ergebnis mehrerer glücklicher Zufälle. 1832 erwartete der österreichische Staatskanzler Fürst Klemens Wenzel von Metternich Gäste und wies sein Küchenpersonal an, für diesen Anlass ein besonderes Dessert zu kreieren. Am Tag der Veranstaltung war der Koch jedoch krank und so fiel die heikle Aufgabe, "das Dessert des Abends" zu zaubern, auf den 16-jährigen Kochlehrling Franz Sacher. "Dass er mir aber keine Schand' macht, heut' Abend!", sagte Prinz Metternich zu dem Schüler noch auf dem Weg in die Küche.

Franz Sacher wusste, dass dies eine einmalige Gelegenheit für ihn war und schuf somit die Ikone aller Desserts: Die Original Sacher-Torte. Diese muss ausgezeichnet geschmeckt haben, denn seit diesem Tag galt die Torte als "vorzeigbar am Hof" und stand regelmäßig auf der Speisekarte des kaiserlichen Hofes. (Text von der Sacher-Seite übernommen)

Nachdem heute Muttertag ist, wir bei Mutti feiern und gesamt 5 Erwachsene sind, gibt es die berühmte Wiener Schokoladentorte á la Renate.

Und auch wenn sie keinen Staatspreis gewinnen wird, erobert sie die Herzen meiner Familie und Freunde. Und das ist das wichtigste an dieser Schokoladen-Sacher-Renate-Torte.

Heute in Renates Krisenkochbuch:

Sachertorte

Ich nehme von meinen Vorräten: Rezept für eine 24 cm Springform

  • 130 gr. dunkle Schokoladen-Kuvertüre (ich nehme immer nur Manner)
  • Vanille (entweder ausgekratzte Vanilleschote oder Vanillezucker oder ich habe Vanillepulver aus dem Großhandel - mal in geistiger Umnachtung gekauft, weil so viel backe ich gar nicht...)
  • 150 gr. zimmerwarme Butter
  • 100 gr. Staubzucker
  • 6 Eier
  • 100 gr. Kristallzucker
  • 140 gr. glattes Mehl
  • Marillenmarmelade
  • Rum (Wenn keine Kinder mitessen)
  • Kristallzucker
  • Schokoglasur für den Überzug (habe ich von Dr. Oetker fertig)
  • Schlagobers

Backofen auf 170 Grad vorheizen. Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen. Die Seiten mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.

Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen.

Wasserbad: einen Topf mit etwas Wasser füllen und leicht köcheln, sodass Wasserdampf aufsteigt. Darüber eine passende, hitzebeständige Form geben. In diese Form die gebrochene Schokolade geben und solange rühren, bis diese schön gleichmäßig flüssig ist. Achtung: ist das Wasser zu heiß, geht es zu schnell und die Schokolade bricht. Am besten einmal aufheizen, dann abdrehen. Schüssel mit Schoko darauf und rühren. Klappt bei mir super.

Die zimmerwarme Butter mit Staubzucker, Vanillemark schaumig schlagen.

Die Eier trennen. Die Eigelb einzeln in die Buttermasse einrühren. Nun nach und nach die geschmolzene Kuvertüre hinzufügen. Das Eiweiß mit dem Kristallzucker steif schlagen.

Die Butter-Schokoladen-Mischung dazu mischen. Das gesiebte Mehl unterheben.

Zum Schluss den Schnee vorsichtig unterheben.

Die Mischung in die Springform füllen.

10-15 Minuten auf der mittleren Schiene backen - hierbei sollte die Ofentür eine Fingerbreite geöffnet sein. Dann den Ofen schließen und die Torte für ca. 50 Minuten backen. Die Stäbchenprobe machen - ein Holzstaberl (Mutti hatte eine alte Stricknadel immer dafür) mitten in den Teig stecken und herausziehen. Bleibt kein Teig mehr daran kleben, ist die Torte fertig.

Aus dem Ofen nehmen, die Seiten der Springform lösen. Die Torte auf ein Teller legen und ca. 20 Minuten auskühlen lassen. Dann das Backpapier vom Boden abziehen, die Torte umdrehen und gänzlich abkühlen lassen.

Marmelade erwärmen, mit Rum vermischen und glatt rühren.

Die Torte in der Mitte auseinander schneiden. Den oberen Teil der unteren Hälfte, also den Mittelteil, mit Marmelade bestreichen. Den oberen Teil darauf setzen und ganz oben mit Marmelade bestreichen.

Die Tortenglasur nach Anleitung vorbereiten und dann über die Torte leeren. Schön verstreichen. Am besten geht es mit einer Palette, wer das nicht hat, nimmt ein Buttermesser.

Wer ganz fleißig und geschickt ist macht sich seine Tortenglasur selbst. Aber so eifrig bin ich nicht.

Die Glasur ein paar Stunden aushärten lassen. Zur Sachertorte unbedingt ungesüßtes Schlagobers servieren.

Mahlzeit. Bleibt gesund!

Wien, 10.05.2020