Joghurt-Nuss-Kuchen

11.05.2020

Nun ist der sechsundfünfzigste offizielle Tag des Corona-Wahnsinns. Wir sind auf dem Weg zur neuen Normalität, sofern die Lockerungen keine neuerlichen Rückfallquoten hervorrufen. Ich schreibe Rezeptidee Nr. 94. Übrigens, seit 01.05. dürfen unsere Busse wieder rollen.

"Mama, Mama", unser Krisenkochbuch-Maskottchen Samir surft durchs Internet auf der Suche nach neuen Rezepten, "Schau mal, die Ameise Corona. Kann die meine Freundin werden?"

Ich kenne unseren kleinen Tiger, wenn ihn etwas begeistert, ist er nicht zum Halten. Daher mache ich mich mal schlau. Tatsächlich, in St. Corona am Wechsel gibt es die kleine Ameise Corona, die derzeit heftig unter ihrem Namen leidet. Nur eine Stunde von Wien entfernt, sitzt sie momentan traurig in einem wunderschönen Wander- und Skigebiet und ist einsam. Keine Kinder, die sie so liebt, spielen und tollen mit ihr herum. Niemand wandert am Ameisenpfad, der in 15 Stationen Familien erklärt, was Ameisen den ganzen Tag so machen und welche großartigen Leistungen sie erbringen.

Derzeit tut sie den ganzen Tag nichts, als Träumen nach hängen. Unter dem Motto: Traurige Corona (https://www.erlebnisarena.at/traurigecorona) wurde von ihren Freunden und der Familie aufgerufen, ihr zu schreiben. Mittlerweile flattern aufbauende Mails, handgeschriebene Briefe und viele Kinderzeichnungen zu ihr nach St. Corona. Jedes Schreiben beantwortet Corona persönlich und legt sogar ein kleines Geschenk bei.

Ihre Hobbies sind Skifahren und Wandern. Sie liebt den Schnee genauso wie die Sonne. Eine Ameise, der besonderen Art. Und sie liebt Kinder über alles.

Während ich Coronas herzzerreißende Geschichte lese - sie kann nichts für den Virus, der die ganze Welt in Schach hält - telefoniert Samir mit meinem Handy, weil er seines schon wieder verlegt hat.

Die beiden lachen und kudern. Anscheinend haben sich die richtigen Freunde gefunden. Samir erzählt vom Krisenkochbuch, seinen Ausflügen - immerhin ist er mit uns seit fast 5 Jahren auf Achse, seinen Erlebnissen in der weiten Welt.

Nach zwei Stunden legt Samir unfreiwillig das Handy auf die Seite - der Akku ist leer - und mir ein Rezept auf den Tisch. "Mama, schau, meine neue Freundin Corona liebt Mehlspeisen. Machst du uns das? Wir brauchen ja ein Gastgeschenk. Und Corona hat gesagt, wenn wir bei ihr sind, dann essen wir süße und pikante Schöberl aus der St. Coroner Dorfkuchl. Auf alle Fälle, eine alte Speise, die es vor Ort noch gibt und sie so liebt. Wir müssen dringend hinfahren."

Und Mama steht schon in der Küche und tüftelt an Samirs Grundrezept, um seine neue Freundin Corona zu verwöhnen. Indessen planen er und mein Chef schon Ausflugsfahrten für unsere Reisegäste vom Busunternehmen CÄSAR nach St. Corona. Wenn es wieder losgeht, warten tolle Ideen bei uns auf euch. (Gruppen ab Wien und Umgebung)

Heute in Renates Krisenkochbuch:

Joghurt-Nuss-Kuchen

Ich nehme von meinen Vorräten:

  • 4 Eier (Zimmertemperatur)
  • 1 Becher Joghurt (250 gr)
  • 1 Becher Staubzucker (250 gr - wobei ich nehme weniger, wir wollen es nicht so süß)
  • 1 Packung Vanillezucker
  • ¾ Becher Nüsse gerieben (Wal- oder Haselnüsse)
  • ¾ Becher Öl
  • ½ Becher glattes Mehl (125 gr)
  • ½ Becher griffiges Mehl (125 gr)
  • 1 Packung Backpulver
  • Prise Salz

Backrohr auf 160 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Eier, Joghurt, Zucker, Vanillezucker, Salz rasch vermengen.

Danach langsam das Öl einfließen lassen.

Nun das mit Backpulver vermengte und gesiebte Mehl unterheben. Zum Schluss die Nüsse unterheben.

Die Masse in eine Kuchen-, Gugelhupf- oder Tarteform füllen oder einfach auf ein Backblech streichen. Nicht vergessen, die Form gut einfetten - ich nehme Butter und nach Lust und Laune, entweder Brösel, geriebene Mandeln oder Nüsse. Mehl nehme ich fast nie, geht aber auch. Schön alle Ecken ausfüllen - vorallem beim Gugelhupf sehr wichtig.

Wer möchte kann noch Früchte drauflegen - am besten geht es, wenn man die vorher in Mehl taucht, dann sinken die nicht zu Boden.

Und dann für ca. 45-60 Minuten in das Backrohr. Stäbchenprobe! Also ein Holzstaberl (oder Stricknadel) in den Teig stechen, wenn kein Teig mehr daran kleben bleibt, dann ist der Kuchen fertig.

Mahlzeit. Bleibt gesund!

Wien, 11.05.2020