Hühnerrisotto

01.04.2020

Nun ist der siebzehnte offizielle Tag der Ausgehbeschränkung in Wien. Und mein Chef ist heute und morgen im Dienste von alten und kranken Personen arbeiten.

Ich habe beschlossen, einmal zu Hause zu bleiben. Jedoch, nach 11 gemeinsamen Tagen fehlt da was in der jetzt einsamen Wohnung. Irgendwie bin ich planlos. Das fängt schon mit der Fernbedienung an. Langsam erinnere ich mich wieder an die wichtigsten Knöpfe. Nur, die Fernbedienung kennt mich nicht mehr. "Kein Zugriff! Fingerprints nicht mehr registriert!"

Wie bitte? Was soll das? Gut, wir haben dann eine Stunde diskutiert - jetzt darf ich wieder meine Kochsendungen schauen. Glück gehabt. Morgen rede ich dann mal mit dem Kühlschrank, dass auch ich berechtigt bin mir ein kühles Bier herauszunehmen.

Chef kommt heute irgendwann kurz zum raschen Essen vorbei - jaja, die Krisenküche ist hoch im Kurs, wenn sein Lieblingswürstelstand geschlossen hat.

Daher gibt es heute in Renates Krisenkochbuch:

Hühnerrisotto

Ich nehme von meinen Vorräten:

  • Hühnerfilet
  • Risottoreis (ich habe die Eigenmarke von Merkur - die ist super lecker)
  • Weißwein (man sollte nur den Wein nehmen, den man auch trinken würde. Ich habe es heute aber weggelassen, da Chef ja noch arbeiten muss)
  • Zwiebel
  • Paprika
  • Knoblauch
  • Öl
  • Hühnersuppe oder Wasser mit Hühnerbrühewürfel
  • Zitronenbutter (Zitrone, Butter, Meersalz, ev. Petersilie oder Rosmarin)
  • Salz, Pfeffer

Alternativ: mit Paradeiser, Erbsen, Gemüse nach Wunsch (Spargel, Karotten, Champignons, ....)

Hühnerfilet waschen, abtupfen. In Streifen oder Würfel schneiden.

Zwiebel, Knoblauch schälen und schneiden. Paprika waschen, entkernen und in Streifen oder Würfel schneiden.

Zwiebel, Knoblauch anschwitzen. Huhn anbraten. Reis mitanrösten, bis er Farbe nimmt. Paprika dazu geben. Dann mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Unter ständigem Rühren Hühnerbrühe eingießen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Bis der Risottoreis schön "schlatzig" ist.

Zum Schluss geriebenen Parmesan und Zitronenbutter einarbeiten. Mit Salz und Pfeffer, eventuell Chili würzen.

Zitronenbutter: zimmerwarme Butter mit Holzlöffel (Mixer würde zuviel Luft einschlagen) schaumig rühren und mit Zitronensaft, Meersalz und Gewürzen abschmecken. Die Butter lässt sich gut, zu einer Rolle geformt, einfrieren und bei Bedarf mit einem warmen Messer (in heißes Wasser getaucht) abschneiden - passt z.B. gut zu gegrillten oder gebackenen Fisch sowie Spargel.

Dazu passt ein knackig frischer Salat. Bei uns gibt es derzeit Gurkensalat (geschälte Gurke in Scheiben gehobelt, Knoblauch, Essig, Kürbiskernöl). Ebenso würde rote Rüben dazu passen.

Und jetzt gibt es ein Glas herrlichen Rotweins aus Niederösterreich für die Küchenchefin. Feste muss man feiern - immerhin bin ich am Nachmittag wieder die Herrin der Fernbedienung.

Mahlzeit. Bleibt gesund!

Wien, 01.04.2020